1 Überblick
Die Eibe ist eine in Europa weit verbreitete Heckenpflanze, die für Landschildkröten äußerst gefährlich ist. Alle Pflanzenteile, mit Ausnahme der roten Samenhülle, sind hochgiftig und können tödlich wirken. Ein grundlegendes Wissen über Symptome und Präventionsmaßnahmen ist unerlässlich, um die Tiere zu schützen.
1.1 Wirkung auf Landschildkröten
Wenn Landschildkröten Teile der Eibe verzehren, können schwere Vergiftungserscheinungen auftreten. Aufgrund ihres langsamen Stoffwechsels zeigen sich Symptome häufig erst verzögert, was die Diagnose erschwert und die Behandlung komplizierter macht.
1.1.1 Symptome einer Eibenvergiftung:
- Verhaltensänderungen: Lethargie, Desorientierung
- Appetitlosigkeit: Verweigerung der Nahrungsaufnahme
- Neurologische Symptome: Zittern, Krämpfe
- Herz-Kreislauf-Probleme: Unregelmäßiger Herzschlag, Atemnot
- Plötzlicher Tod: In schweren Fällen ohne vorherige Anzeichen
1.2 Präventionsmaßnahmen
- Gehege überprüfen: Darauf achten, dass keine Eiben in oder um das Gehege der Schildkröte wachsen.
- Sorgfältige Fütterung: Wildkräuter nur verwenden, wenn sie frei von Eibenteilen sind.
- Aufklärung: Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn über die Gefahren der Eibe informieren.
- Schnittgut entsorgen: Eibenschnittgut oder heruntergefallene Nadeln nicht in der Nähe des Geheges liegen lassen.
1.3 Erste Hilfe und Behandlung
- Sofortiger Tierarztbesuch: Bei Verdacht auf eine Vergiftung schnellstmöglich einen reptilienkundigen Tierarzt aufsuchen.
- Stress minimieren: Die Schildkröte ruhig halten und weiteren Stress vermeiden.
- Beweismaterial sichern: Proben der gefressenen Pflanzenteile mitnehmen, um die Diagnose zu erleichtern.
2 Steckbrief der Eibe
- Wissenschaftlicher Name: Taxus baccata
- Familie: Eibengewächse (Taxaceae)
- Pflanzentyp: Immergrüner Nadelbaum
- Höhe: Bis zu 20 Meter
2.1 Blätter:
- Aussehen: Dunkelgrün, flach, weich
- Länge: Etwa 2–3 cm
2.2 Früchte:
- Beschreibung: Rote, beerenartige Samenmäntel (Arillen)
- Hinweis: Der Samenmantel ist ungiftig, der Samen selbst jedoch hochgiftig
2.3 Standort:
- Bevorzugt: Schattige bis halbschattige Plätze
- Vorkommen: Wälder, Parks und Gärten in Europa
2.4 Giftige Bestandteile:
- Taxine: Alkaloide, die das Herz-Kreislauf-System beeinflussen
- Cyanogene Glykoside: Können Blausäure freisetzen
2.5 Gefährdung für Landschildkröten
- Wirkung: Schwerwiegende Vergiftungen bis hin zum plötzlichen Tod
- Symptome: Lethargie, Appetitlosigkeit, neurologische Ausfälle